Luther, Bonhoeffer & Co- christliches Denken auf dem Weg durch die Jahrhunderte

durch Geschichte zum besseren Verständnis Verständnis der eigenen Position

Wieso denken wir, was wir denken? Wer hat was wann wie ausgelegt- und warum? Der Theologe Thorsten Dietz (ein ehemaliger Atheist), macht nicht nur die großen Figuren des Glaubens lebendig.

Er zeigt sie als Menschen, die nicht nur mit ihrer Umwelt sondern vor allem mit sich selbst ringen, er stellt ihr Denken -und wie sie dahin kamen- gut nachvollziehbar dar. Damit holt er sie von ihrem Podest und läßt uns ihre Ideen und Haltungen, die aus einer ganz anderen Zeit stammen, gut verstehen. Sie alle haben großen Einfluß auf das christliche Denken genommen und bieten uns die Möglichkeit, an ihnen zu lernen, uns mit ihnen auseinander zu setzen.

____________________________________________

Protestanten im 20. Jahrhundert: links? rechts? liberal?

____________________________________________

DER GLAUBE IST KEIN LEHNSTUHL: über KARL BARTH

Das Leben mit Gott ist Weg, nicht Stillstand. Das zeigt sich besonders im Leben von Karl Barth (1886-1968), einem der (leider) wenigen Christen, der den Hurra-Patriotismus im 1. Weltkrieg und den Wahnsinnn des Nationalsozialismus der großen evangelischen Lehrer scharf kritisierte und aktiv bekämpfte.
Christ-sein verunmöglicht es, im bequemen Stuhl des Recht habens zu verbleiben. Darum können (echt gemeinte) Fragen keine Häresie sein sondern zwingen einen, in der Auseinandersetzung die Richtigkeit von Haltungen zu prüfen. Insofern widersetzt sich das Christ-sein dem Zeitgeist, der uns etwa zusichert, dass es kein Gut und Böse gibt, Scham schlecht ist und Schuldgefühle unnötig oder sogar schädlich sind. Und insofern ist Karl Barth, sein Denken und sein Leben, eine Herausforderung besonders für jene, die schon lange den Weg mit Gott gehen, weil er uns nicht erlaubt, weiter im bequem Stuhl des gut-seins zu verbleiben. „Die Botschaft von Gott sei ein lebendiges, stets neues Wort, kein ausgeklügeltes fertiges System. Durch alle Unterschiede zwischen Damals und Heute hindurch rede derselbe ewige Geist Gottes. Dieser schaffe etwas völlig Neues, Unverwechselbares, das nur Gott tun könne. In Jesus Christus allein bringe er die alte Welt zum Ende und beginne Gottes neue Welt. Damit decke er auf, dass die Menschen Gott mit der Welt verwechseln, sich selbst und ihre kulturelle Leistung verehren. Alle Staatsformen seien Resultat von Machtkämpfen und Gewalt. Weil Christen um die Vorläufigkeit und Überholtheit des Staates wüssten, könnten sie staatliche Forderungen erfüllen, aber staatliche Politik nie rechtfertigen und vergöttlichen. Anders als Nachkriegsautoren wie Oswald Spengler erhoffte Barth keinen „Wiederaufbau“ des „christlichen Abendlandes“, sondern die vollständige Delegitimation und Entmachtung aller „herrenlosen Mächte und Gewalten“ durch die selbsttätige Herrschaft Gottes in Jesus Christus.“ (=> Wikipedia)
Karl Barths Denken und Wirken zeigt uns heute, wie wenig schwarz-weiss Denken dem Menschen, der Realität entspricht, mehr noch, dass es gefährlich ist für den Einzelnen und die Gesellschaft. Er war und ist eine Herausforderung, auf dass wir nicht stehenbleiben!

Karl Barth und der Nationalsozialismus:

„Das Verhalten seiner Lehrer zum Ersten Weltkrieg ab August 1914 erschütterte Barths Vertrauen zu ihrer Theologie von Grund auf. (…) Er kritisierte in einem Brief (…), „wie jetzt in ganz Deutschland Vaterlandsliebe, Kriegslust und christlicher Glauben in ein hoffnungsloses Durcheinander geraten“. Anstelle des Evangeliums werde „eine germanische Kampfreligion in Kraft gesetzt, christlich verbrämt durch viel Reden von ‚Opfer‘“. (…) Unabhängig davon, ob Deutschland den Krieg zu Recht führe oder nicht, dürften christliche Theologen Gott auf keinen Fall „so in die Sache hineinziehen, als ob die Deutschen mitsamt ihren großen Kanonen sich jetzt als seine Mandatare fühlen“ und „mit gutem Gewissen schießen und brennen dürften“. Gerade jetzt sei „das schlechte Gewissen das christlich allein Mögliche“. Durch weitere Kriegsbejahung deutscher Theologen fand Barth seine bisherige „Hochachtung deutschem Wesen gegenüber für immer zerbrochen, […] weil ich sehe, wie eure Philosophie und euer Christentum nun bis auf wenige Trümmer untergeht in dieser Kriegspsychose“. Als Barth im Oktober 1914 vom Manifest der 93 erfuhr, das auch seine Lehrer Herrmann, Harnack und Adolf Schlatter unterzeichnet hatten, fragte er Herrmann per Brief: Wie könnten gründliche deutsche Akademiker ohne Aktenstudium beider Seiten so rasch Position beziehen? Wie könnten die deutschen Christen ihre Gemeinschaft mit Christen im Ausland bewahren, wenn sie die Kriegsschuld ausschliesslich dem Ausland zuwiesen? Vor allem: Wie könne das religiöse „Erlebnis“ noch christlichen Glauben begründen, wenn deutsche Christen den Krieg meinten als heilig „erleben“ zu müssen?“ => Wikipedia

________________________________

Dietrich Bonhoeffer

__________________

Friedrich Gogarten

________________

Søren Kierkegaard

__________________________

der Theologe der Evangelikalen: Jonathan Edwards

_________________________

Martin Luther