nicht ohne Zweifel: Ruth Pfau

Rund um uns dominieren die schlechten Nachrichten, während wir krampfhaft versuchen, weiter zu funktionieren, weil ein Ende des Funktionierens leicht auf dem gesellschaftlichen Abstellgleis enden kann. Deswegen hat es uns einerseits verunsichert, andererseits sehr erleichtert, in Ruth Pfaus Büchern von ihren Zweifeln, von ihren Depressionen zu lesen. Zu leicht ist die Versuchung, derart nicht gesellschaftsfähige Zustände in´s letzte innere Besenkammerl zu sperren, wo sie wohl eine Zeitlang Ruhe geben, bis sie sich umso lauter Gehör verschaffen. Ruth Pfau lebt mit diesen dunklen Gedanken- d.h. sie lebte, ist vor einigen Jahren gestorben- während sie in Pakistan über Jahrzehnte hinweg eine Gesundheitspraxis schuf, mit der sie es mit ihren Helfern (kaum Frauen) schaffte, die Lepra praktisch völlig zu stoppen. Wenn das keine gute Nachricht ist!

 

Sie wollen wissen, wer quasi im Alleingang in Pakistan die Lepra zum Verschwinden gebracht hat? Wer in Afghanistan während des Krieges illegal und incognito als Ärztin getan, was sonst keiner getan hat? Wer als christliche Ordensfrau im Rang einer Staatssekretärin Regierungsberaterin in Pakistan war?
Ruth Pfau war auf dem Weg nach Indien, als sie 1960 ungewollt nach Pakistan kam: und blieb. Als sie diesen August starb, erhielt sie ein Staatsbegräbnis:

die New York Times berichtete- und bei uns hört man nichts.

Artikel der New York Times vom 15. August 2017

Eine Doku aus 1966

ein später Interview

Sie hat ihr Leben beschrieben in dem Buch „Verrückter kann man gar nicht leben“ und dieser Titel trifft es genau: Das Leben in seiner ganzen Fülle:

Lassen Sie sich beeindrucken.

=> ihre vielen Bücher

=> Ruth-Pfau-Stiftung

=> Marie Adelaide Leprosy Centre – MALC

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