„Es ist der stetig fortgesetzte, nie erlahmende Kampf gegen Skeptizismus und Dogmatismus, gegen Unglaube und gegen Aberglaube, den Religion und Naturwissenschaft gemeinsam führen, und das richtungsweisende Losungswort in diesem Kampf lautet von jeher und in alle Zukunft: Hin zu Gott!“ (1) (1.1)

Max Planck

Das unschöne und unrichtige Bild des Menschen, der zum Glauben sein Hirn ausschaltet, anzukratzen und mit einem realistischeren, lebensechten Bild möglichst bunt zu übermalen: das passiert hier.

Wer etwas glaubt, muß wissen, was er/sie glaubt und warum. Hinterfragt er nicht, könnte er ebenso an das fliegende Spaghetti-Monster glauben wie an Allah, oder dass wir alle nur geträumt werden. Der Grund des Glaubens liegt selbstverständlich nicht im rationalen Bereich, braucht aber nicht von ihm abgekoppelt zu sein. Wer glaubt muss denken, ist nicht ein provokanter Einwurf sondern fordert jedeN heraus, seine Glaubenssätze -wie auch immer sie lauten- zu überprüfen:

  • Was glaube ich?
  • Wieso glaube ich das?
  • Halten meine Überzeugungen einer Überprüfung stand?

Wer sich dieser Herausforderung -egal ob Christ, Atheist, Spaghetti-Monster-Anhänger oder was immer- nicht stellen will, steht in Gefahr, sich in den grundlegendsten Fragen des Lebens überhaupt zu irren. Wer seine Überzeugungen nicht testet, glaubt ungeprüft das, was ihm etwa die Kultur, die aktuelle Mode oder die eigene Stimmung gerade vorgeben. Wer nicht bereit ist, Gegenstimmen zu hören, Fragen zuzulassen, sich zu konfrontieren, wird nicht besonders glaubwürdig sein.

Besonders die Wissenschaft nimmt bezüglich der Religion die Rolle des Zankapfels ein. Leicht kann man den Eindruck bekommen, ordentliche Wissenschaft führe die Idee von einem Gott ad absurdum. Umso erstaunlicher ist, wie viele WissenschaftlerInnen davon nichs wissen wollen, keine Agnostiker sind. Während unter den PhilosophInnen, die weiter weg sind von den Grundfesten aller Dinge, Gott meist nur als unterhaltsame Idee (die halt in der Kultur ihren Platz hat) wahrgenommen wird, scheint gerade in den exakten Bereichen Mathematik und Physik eine Trendumkehr stattzufinden.

So schreibt Walter Thirring, ehemaliger Direktor des Theoretical Department of Physics, CERN und des Schrödinger-Instituts für mathematische Physik, Wien (und damit kaum der Dummheit zu verdächtigen) in der Einleitung des Buches „Codename Gott“ von Mani Bhaumik:

„Eine tiefe Einsicht in die großartige Perfektion, die uns durch die moderne Naturwissenschaft enthüllt wird, bringt uns zu der Überzeugung, dass es absurd ist, nicht eine gemeinsame Blaupause hinter der Schöpfung und hinter dieser Blaupause wiederum eine höhere Intelligenz anzunehmen. (…) Das Zusammenspiel von zufälligen Prozessen und außergewöhnlich fein abgestimmten Naturgesetzen ist einfach zu perfekt, als dass man es dem Zufall zuschreiben könnte. Es weist sehr entschieden auf einen Schöpfer hin, den Plan mögen wir durch unsere Einsicht ergründen. Warum aber gibt es eine solche Abneigung unter manchen Natur- und Humanwissenschaftlern, diesen Gedanken zu akzeptieren? (…) Und tatsächlich ist vernünftigerweise nicht nachvollziehbar, weshalb Reflexionen über die Erschaffung des Universums nicht zu Reflexionen über den Schöpfer und seine Spuren in den Naturgesetzen führen sollten.“ Weiter oben schreibt er: „In Wahrheit gehören und gehörten sowohl Spiritualität wie auch Wissenschaft wesentlich zum Menschen. Und, seltsam genug, dieselbe wissenschaftliche Methode, die uns einst dazu zwang, die Existenz Gottes zu hinterfragen, liefert nun Hinweise, die unseren jahrhundertealten Glauben an eine transzendente Macht bestärken könnten.“ (Hervorhebung durch die Websiteautorin) (2)

Da es auf der einen Seite (so glauben wir) viele Menschen gibt, die sich im Spannungsfeld zwischen Glauben und Intellekt bewegen und auf der Suche sind, andererseits es viele interessante Ressourcen gibt, wollen wir auf dieser Website alles sammeln, was zu diesem Thema zu finden ist: gute, wertvolle, positive, aufbauende, sinnvolle Vorträge, Bücher, Zitate, Persönlichkeiten, Filme, Musik, Informationen.

Hier mit Albert Schweitzer: „Warum nur Kritik an der Kultur? (..) Warum nicht auch aufbauende Arbeit?“ (3)


(1) https://de.wikiquote.org/wiki/Max_Planck

(1.1) aus „Vorträge, Reden, Erinnerungen“, zu lesen unter: https://archive.org/details/MaxPlanckVortraegeRedenErinnerungen

(2) Mani Bhaumik: „Codename Gott“ Seifert Verlag Wien 2011

(3) zitiert in „Albert Schweitzer, Eine Biographie“ von Nils Ole Oermann, Verlag C.H. Beck, 2009